Ediths Beitrag
Man kann im Prinzip alle Rezepte, nach denen man bisher gekocht und gebacken hat, weiterbenutzen.
Man muß bloß einige Dinge austauschen:
- statt Zucker (auf den viele Neurodermitiker ebenfalls reagieren) kann man Honig , Ahornsirup, Apfel-
oder Birnendicksaft verwenden. Ich habe am liebsten Agavendicksaft (Bioladen oder Reformhaus) benutzt,
weil seine Süße relativ neutral ist.
- statt Kuhmilch kann man ein Sahne-Wassergemisch (1:3), Sojamilch (Vorsicht bei
Sojaunverträglichkeit) oder Reismilch verwenden.
Wir haben Reismilch benutzt, die ist sehr lecker (leider auch teuer - man kann sie aber auch selber
machen, sie ist dann nur etwas dickflüssiger, aber zum Backen noch ganz gut geeignet).
Kuhmilcheiweiß ist ebenfalls in Butter, Joghurt und im Käse enthalten. Wegen des sehr geringen Anteils
an Kuhmilcheiweiß vertragen Neurodermitiker in aller Regel aber gute Butter, besonders Sauerrahmbutter.
Joghurt kann man mit speziellen Fermenten aus Soja (erhältlich im Bioladen) leicht selber herstellen.
Man braucht auch keinen Joghurtzubereiter daführ, nur einen Topf und auch ein Thermometer (zum
Kochen geeignet). Käse gibt`s auch aus Schaf- und Ziegenmilch. Hier muß man nur in einem Laden kaufen,
wo man auch ehrlich Auskunft darüber bekommt, ob z.B. der Schafskäse auch wirklich zu 100% aus Schafmilch
besteht.
Wir haben auch bei unserem Fleischer angefragt, welche Wurst ohne Milcheiweiß hergestellt wird. Wenn man
das Problem erklärt, sind die Leute meist hilfreich und verständnisvoll. Dann gibt`s an der Fleischtheke
statt eine Scheibe Fleischwurst auch eine Scheibe Putenbraten für`s
Kind, ha, wenn das nichts ist!
- Eier zu ersetzten ist etwas komplizierter. Ich habe nach viel rumexperimentieren am liebsten
einfach das Weizenmehl mit mehr oder weniger viel Dinkelmehl (je nach dem wieviele Eier im Rezept
angegeben sind) vermischt. Dinkelmehl hat einen viel höheren Kleberanteil als Weizenmehl, weshalb der
Kuchen dann auch ohne Eier nicht auseinanderfällt.
Als Eiersatz kann man auch noch Sojamehl (1 Esslöffel Sojamehl + etwas Wasser = 1Ei) nehmen. Das
funktioniert, ich hab`s ausprobiert.
Ein paar ausprobierte und auch bei "verdorbenen" Gaumen recht gut angekommenen Rezepten will ich Dir aber
nicht vorenthalten:
Tortenboden (zum Belegen mit Obst):
superlecker, mache ich heute noch viel lieber als einen Mürbteigboden
Waffeln aus Reismehl
(ergibt etwa 8 Stück- danach fragt mein Mann heute noch!)
Spritzgebäck (gut aukühlen lassen bevor man sie vom Blech nimmt, sie sind etwas "bröckeliger")
Ansonsten gibt`s noch zwei gute Bücher, in denen eigentlich alle gängigen Sachen drinstehen, besonders
aber jede Menge Infos über was man wie ind womit austauschen kann.
Sehr hilfreiche Bücher:
Das Neurodermitikerbackbuch
Inge Grieser ISBN 3-453-09378-x damals 12,90DM
Das Kochbuch für Neurodermitiker
Inge Grieser ISBN 3-453-06075-x damals 12,80DM
Edith am 21.12.2000
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